Mittwoch, 3. März 2010

Dreigroschenoper im Nationaltheater Mannheim 2010

Das ist der gescheiterte "Versuch eines globalen Brechts für die Krisen des 21. Jahrhunderts" (Zitat aus dem Programmheft über die Auführung im Nationaltheater Mannheim). Geärgert hat mich, daß der Leo, dies einfach nachplappert und dann etwas von Bankenkrise faselt. Wahrscheinlich hat der Redakteur die Aufführung gar nicht gesehen. Die Musik, sängerische und schauspielerische Leistungen sind gut, aber die Inszenierung ist der letzt Schrott. Die Bettler, die als Statisten fungiert haben, sind erst kurz vor Schluß aufgetreten und im Finale wird von "die einen stehen im Licht und die anderen haben nichts zu Fressen" gesungen, und beim Applaus stehen nur die Mimen im Rampenlicht. Hätte sich der Regisseur als Connaisseur erwiesen und mal vom Nationaltheater rüber zum Job-Center gelugt, hätten sich genug Ideen zur Visualisierung der "Krisen des 21. Jahrhunderts" geboten. Aber so reduziert sich die Neu-Interpretation auf die Darstellung von schlüpfrigen Clownerien und die Message dieser Inszenierung wird durch die "Ballade von der sexuellen Hörigkeit" subsummiert. Nicht gut!